Bildgebende Verfahren wie Ultraschall, Magnetresonanz- und Computertomographie erlauben präzise Diagnosen und werden immer häufiger auch therapeutisch genutzt. Spezialisten der verschiedenen Disziplinen erzielen mit Geräten der neusten Generation schnelle Diagnosen und gezielte Behandlungen.
Der 68-jährige Felix Wanner (Name geändert) ist seit seiner Jugend übergewichtig und leidet seit kurzem an verschiedenen Stoffwechselstörungen. Bei einer Ultraschalluntersuchung des Bauches wurde eine sogenannte Fettleber diagnostiziert. Wie gravierend die Verfettung ist, liess sich bei der Sonographie jedoch nicht genau feststellen. Um den Fettanteil der Leber zu quantifizieren und auch um Tumoren sicher auszuschliessen, ist eine Magnetresonanztomographie notwendig.
Herr Wanner hat dieses Verfahren, das mit Hilfe eines starken Magnetfelds sowie Radiofrequenzwellen anatomisch exakte Schnittbilder erzeugt, vor einigen Jahren kennengelernt, als er zur Abklärung von Rückenschmerzen in die Röhre des Magnetresonanztomographen geschoben wurde. Die Untersuchung, bei welcher der Patient keinen Röntgenstrahlen ausgesetzt ist, hatte keine Nebenwirkungen. Dennoch blieb sie Herrn Wanner als eher unangenehm in Erinnerung. Der korpulente Mann fühlte sich im doch eher schmalen Untersuchungstunnel eingeengt. Er hatte Platzangst.
Für adipöse Patienten und solche, die unter Klaustrophobie leiden, steht am Kantonsspital Winterthur seit kurzem ein spezielles MRI-Gerät zur Verfügung. Sein Innendurchmesser beträgt 70 statt 60 Zentimeter, und der Untersuchungstunnel ist kürzer, so dass beim Patienten kaum mehr ein Gefühl der Enge hervorgerufen wird. «Das grosszügigere Platzangebot im dritten MRI am KSW bedeutet nicht nur mehr Komfort», betont Dr. med.Orpheus Kolokythas, Leitender Arzt MRI am Institut für Radiologie und Nuklearmedizin. «Die neue Anlage liefert bei gleicher oder sogar kürzerer Untersuchungsdauer kontrastreichere Bilder in besserer Qualität und erhöht dadurch die diagnostische Sicherheit.» Selbst kleinste Details sind dank dem Gerät der neusten Generation zu erkennen. Dies hilft insbesondere bei der Diagnostik von neurologischen oder muskuloskelettalen Erkrankungen, von Brust- und Gefässerkrankungen, aber auch bei Untersuchungen des Bauches. Ein Konzept von kombinierbaren Spulen erlaubt zudem die Untersuchung grösserer Körperregionen, wodurch sich die Untersuchungsdauer zum Beispiel bei der Ganzkörperangiographie (Gefässdarstellung), bei Knochenmarkuntersuchungen oder Kombinationsuntersuchungen der gesamten Wirbelsäule mit Becken verkürzt.